Besuchsbericht Indien – November 2024 – Constantin Grandidier
Ich durfte fast eineinhalb Monate im St. Johns Campus in Trivandrum verbringen. Während dieser kurzen Zeit habe ich unglaublich viel erlebt, was mir die Augen geöffnet hat. Viele meiner Vorurteile über Indien wurden widerlegt, und ich war positiv überrascht, wie freundlich, offen und dankbar die Menschen dort sind. Besonders beeindruckt hat mich, wie gut die meisten Englisch sprechen.
Schon bei meiner Ankunft habe ich gespürt, wie herzlich ich in die St. Johns Familie aufgenommen wurde. Father Jose, der Leiter von St. Johns, hat mich ohne zu zögern in verschiedene “Missionen” eingebunden. Dazu gehörte beispielsweise die Verteilung von Diabetes-Medikamenten oder die Behandlung von Lepra-Patienten. Ein besonderes Glück war es, dass während meines Aufenthalts Michèle, die COO der SANNI Foundation, zu Besuch kam. Dies ermöglichte es mir, all die Orte zu besuchen, an denen die SANNI Foundation hilft. Diese Erfahrungen zählten zu den eindrücklichsten Momenten für mich: die Armut und die Not der Menschen zu sehen, die Lebensumstände, unter denen sie ihr Leben verbringen, und vor allem ihre unendliche Dankbarkeit für die Arbeit der SANNI Foundation.
Meine primäre Aufgabe in St. Johns war es jedoch, den Kindern Englisch beizubringen. Das erwies sich als viel einfacher, als ich zunächst gedacht hatte. Zum einen sind die Kinder in St. Johns unglaublich wissbegierig, und zum anderen lernen sie sehr schnell. Anfänglich lag die größte Herausforderung darin, ihr Selbstvertrauen zu stärken, da sich viele nicht trauten, einfach drauflos zu probieren. Doch bereits nach wenigen Tagen war diese Unsicherheit verflogen. Ich glaube, das tägliche Fußballspielen mit den Jungs und Badminton mit den Mädchen hat uns zusätzlich näher zusammengebracht und das Vertrauen gestärkt.
Je länger ich in St. Johns blieb, desto mehr habe ich mich in diesen besonderen Ort verliebt. Die Herzlichkeit der Menschen, die Neugier der Kinder und die tiefe Dankbarkeit, die ich erleben durfte, haben mich tief berührt und nachhaltig verändert. Diese Zeit wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Rückblickend kann ich nur der SANNI Foundation und vor allem Susanne danken, die mir diese einmalige Erfahrung ermöglicht hat. Ich glaube, dass nur wenige 19-Jährige das Glück haben, so eine Reise zu machen und das zu sehen, was ich gesehen und erlebt habe. Diese eineinhalb Monate haben in mir eine tiefe Dankbarkeit hinterlassen – für die Menschen, die Begegnungen und all das, was ich in meinem Leben bereits besitzen und erleben darf.