Besuchsbericht II Annabel von Schickh

 In Visiting Reports, News

Vor ein paar Tagen, am 06.02.18 bin ich wieder in Deutschland gelandet. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, dass die drei Monate, die ich in Indien verbracht habe schon vorbei sind. Auch wenn mir die Tage manchmal einzeln besehen sehr lang vorkamen ist die gesamte Zeit wie im Flug vergangen.
Nach den Weihnachtsferien fing die Schule wieder an und ich hatte dementsprechend natürlich auch wieder Unterricht bei den Kindern.
Immer mal wieder sind die verschiedensten Gäste vorbeigekommen. Das war vor allem in der letzten Woche vor, und der ersten Woche nach Neujahr der Fall. Am 29.12. zum Beispiel kamen Gäste von verschiedenen Gemeinden. Im November hatte es grosse Unwetter gegeben und vor allem die Häuser an den Küsten sind schwer davon betroffen gewesen. Auch gab es Seefahrer die in dem Sturm aufs offene Meer gefahren sind und immer noch als vermisst gelten. Durch die Gemeinden ging dann eine Art Aufruf, woraufhin Spenden für die betroffenen Familien gesammelt wurden. Sogar der Kardinal der Malankara-Kirche kam und sprach mit den Gemeindevertretern. Er blieb dann zum Mittagessen und da er ein paar Worte Deutsch, aber auch sehr gutes Englisch sprach, konnte ich viel mit ihm reden. Das war sehr interessant, da er von Projekten vor Ort erzählte, oder aber auch davon, wie er einige Jahre im Ausland verbracht hatte.
In der Woche nach Neujahr war ein wichtiger Besuch der, eines deutschen Pfarrers, der mittlerweile in Delhi wohnt. Die Kinder hatten lange davor schon im Unterricht und in ihrer Freizeit verschiedene Tänze einstudiert die sie dann vortanzten. Beeindruckend ist, dass sie jedes Mal, wenn es einen Anlass für die Tänze gab, neue Lieder, Tänze oder Kostüme hatten. Das selbe Stück haben sie nie zweimal aufgeführt.

Viel zu schnell kam dann auch schon meine letzte Woche. Ich versuchte so viel Zeit wie möglich mit den Kindern zu verbringen, entweder im Unterricht oder am Nachmittag beim Spielen. Father Jose gab mir aber auch genug Freizeit, sodass ich einen abschliessenden Ausflug mit einer der Ärztinnen, mit der ich mich während meiner Zeit angefreundet hatte, an den Strand unternehmen konnte. Indien hat wirklich wunderschöne Strände und vor allem Varkala ist in meinen Augen sehr sehenswert. Der Kovalam-Strand ist zwar einer der bekanntesten, aber eben auch am touristischsten meiner Meinung nach.
Eins meiner schönsten Erlebnisse hier war, als die Mädchen ein paar Tage vor meiner Abreise beschlossen, mich in typische Kleider zu stecken und dafür herzurichten. Sie hatten sich alles schon ganz genau überlegt, welches Kleid, welcher Schmuck und wie sie mich schminken wollen. Wir haben viele Fotos gemacht und hatten eine Menge Spass dabei. Sie haben mir dann auch beigebracht, welche Kleider man wie trägt und zu welchen Anlässen.
Alles in allem war meine letzte Woche wirklich schön, obwohl meine Abreise immer näherkam. Mein Abschied von den Kindern in St. John’s und denen in Pappala fiel mir wahrscheinlich am schwersten, ich werde sie wirklich sehr vermissen.
Wenn ich jetzt mit ein paar Tagen Abstand auf meine Zeit hier zurück blicke, bin ich der Meinung, dass sich meine Reise wirklich gelohnt hat. Ich habe viele Sachen, gute, genauso wie auch schlechtere Dinge (bezüglich mancher Lebenssituationen) gesehen, ich habe vieles lernen dürfen und alles in allem eine gute Zeit hier erlebt. Ich kann wirklich jedem empfehlen, auch einmal einen Versuch zu wagen und nach Indien zu reisen – ich kann natürlich nicht für ganz Indien sprechen, aber der Teil, den ich von Kerala mitbekommen durfte, war sehr beeindruckend. Ich hoffe, dass ich in einiger Zeit die Möglichkeit habe, nochmals zurück zu reisen.

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