Das Leprakrankenhaus
Lepra ist eine bakterielle Infektion und kann jeden treffen. Die Krankheit ist im Anfangsstadium noch gut zu behandeln. Sie zeigt sich zu Beginn vor allem durch Hautveränderungen, welche nicht schmerzhaft sind, weshalb viele Patienten Jahre warten, bis sie einen Arzt aufsuchen.
Das Bild, das wir von Lepra haben, mit abgestorbenen Finger und verkrüppelten Füssen, ist eigentlich eine Sekundärerkrankung. Vor allem die armen Leute warten Jahre, bis eine Nervenschädigung eintritt und sie kein Gefühl mehr in Fingern und Füssen haben. Als Folgen der Infektionen können Finger und Zehen absterben.
Lepra gilt in Indien immer noch als Krankheit aus den Slums. Die Patienten mit Spätfolgen werden stigmatisiert. Die Prävention ist also sehr wichtig und wird durch Aufklärungscamps und spezielle Besuche bei den Betroffenen durchgeführt.
Das Leprahaus ist das älteste Gebäude in St. John’s. Es werden, je nach Bedarf, Operationen im Spital auf dem Areal durchgeführt. Es gibt im Leprahaus Zimmer für Behandlungen der Wundversorgung, für Physiotherapie, für Frauen, für Männer, ein Fernsehzimmer und ein Büro. Die Patienten dürfen das Leprahaus während der ganzen Therapiezeit nur unter speziellen Ausnahmebedingungen verlassen. Die meiste Zeit verbringen sie mit Physiotherapie, die sie nach Anleitung selbst durchführen. Ich durfte bei den Verbandwechseln zusehen, assistieren und auch die steifen und verkrüppelten Hände bei der Physiotherapie anfassen. Es ist eindrücklich zu sehen, was mit der Operation für gute Ergebnisse erreicht werden können. Es ist wichtig, die Patienten so früh wie möglich zu behandeln, bevor die sekundären Krankheiten eintreten. Nach der Rehabilitation ist ein normales Leben wieder möglich.
Es ist sehr hilfreich, die Prävention und Therapie von Lepra zu unterstützen, da sich die Armen eine solche Behandlung nicht leisten können und auch eine potentielle Ansteckungsquelle sind. Die Patienten, die ich getroffen und mit denen ich mich unterhalten habe, sind auf jeden Fall glücklich darüber, eine Behandlung zu erhalten.
Liebe Grüsse aus St. John’s
Barbara
So können Sie helfen, einem Lepra-Patienten ein neues Leben zu schenken:
http://www.sannifoundation.ch/project-posts/lepra-operation/